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Nachhaltige Sanierung des Rathauses in Antwerpen

455 Jahre nach seiner Erst-Eröffnung erstrahlt das Antwerpener Rathaus wieder in seinem ursprünglichen Glanz. Obwohl die Erhaltung des kulturellen Erbes des Gebäudes im Vordergrund stand, wurde bei der Sanierung auch auf Nachhaltigkeit geachtet, um sicherzustellen, dass das Rathaus für die Zukunft gerüstet ist. Dazu wurden energiesparende Maßnahmen wie eine neue Verglasung und eine Dachsanierung mit einer Modernisierung der HLK-Anlage kombiniert. Eine Maßnahme, zu der wir gerne einen Beitrag geleistet haben.
Heizkörper im Rathaus von Antwerpen

Nachhaltige Zukunft für das Neo-Renaissance-Denkmal

Die letzte größere Renovierung des Rathauses geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als das Gebäude durch umfangreiche Veränderungen weitgehend in die heutige Form gebracht wurde. Das Gebäude entsprach jedoch nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen der BürgerInnen und Bürger der Stadtverwaltung, so dass eine erneute Restaurierung fällig war. Die Aufgabe dieser Maßnahme bestand darin, das Rathaus sowohl in ein modernes und offenes Verwaltungsgebäude als auch in ein nachhaltiges und zukunftssicheres Objekt zu verwandeln.

Die Herausforderung

Die Sanierung des historischen Gebäudes dauerte insgesamt vier Jahre. Im Laufe dieser Zeit sorgten Überraschungen und unvorhergesehene Umstände wie archäologische Funde und die Covid-Pandemie für zusätzliche Herausforderungen bei der Restaurierung des geschützten Denkmals, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Das multidisziplinäre Planungsteam „Huis van de Stad“ und die Baufirma Group Monument konnten jedoch das gesamte Projekt mit der Unterstützung verschiedener Experten aus den jeweiligen Fachgebieten auf Kurs halten.

HLK- und Sanitäranwendungen

Der HLK-Spezialist EQUANS - Thermoco Antwerpen wurde beauftragt, die Sanitär- und Heizungsanlagen einschließlich der Heizkörper auszutauschen. „Die ursprünglichen Heizkörper waren 80 Jahre alte gusseiserne Heizkörper, die sehr schwer und unhandlich waren. Im Zuge der Sanierung wünschten sich Architekt und Stadtverwaltung neue moderne Heizkörper in klassischem Design, die zum Stil und zur Einrichtung des Gebäudes passten“, sagte Philip Teysen, Projektmanager bei EQUANS. In Abstimmung mit dem Projektservice des Großhändlers FACQ und Radson-Kundenbetreuer Christophe Raes wurde der Delta-Röhrenheizkörper als beste Lösung eingestuft. Dieser elegante Heizkörper verbindet moderne Heiztechnik mit traditioneller Architektur und reduziert die Aufheizzeiten im Vergleich zu den alten Heizkörpern deutlich.

Modern trifft traditionell

Im gesamten Gebäude wurden sage und schreibe 70 Delta-Heizkörper installiert. Philip Teysen erläutert: „Für die Sanitärbereiche und Flure kamen 59 weiße (RAL 9016) und in den Treppenhäusern 11 Delta-Röhrenheizkörper in glänzendem Anthrazit (RAL 7021) zum Einsatz. Diese besondere Farbe wurde für eine optimale Integration der modernen Heizkörper in das traditionelle Rathausinterieur gewählt und hinter einer halbtransparenten Verkleidung oder Bänken verborgen, um mit der Umgebung eins zu werden". 

 Heizkörper in den Sanitärbereichen des Rathauses von Antwerpen

Da das Rathaus Heizkörper auf jeder Etage und an sehr unterschiedlichen Orten benötigte, wurde der Delta-Heizkörper in allen verfügbaren Formen und Größen installiert. Ob vertikal oder horizontal, lang oder kurz, breit oder schmal, jeder Anschluss bekam einen passenden Heizkörper.

Komplettes Heizungssystem

Obwohl die Delta-Heizkörper die Räume, in denen sie platziert wurden, erfolgreich beheizen, sind sie nur ein Teil des gesamten Heizungssystems des Rathauses. Philip Teysen erklärt: „Neben den Heizkörpern haben wir im gesamten Gebäude etwa 140 Gebläsekonvektoren installiert und das Erdgeschoss teilweise durch eine Fußbodenheizung beheizt. Der Hauptenergieverbraucher in diesem System ist die kalte Außenluft, die über die fünf Luftkreise einströmt und im Winter erwärmt werden muss.“

Fernwärme

Zwar wird das Rathaus von Antwerpen derzeit hauptsächlich mit Gas beheizt, doch sind Vorkehrungen getroffen worden, um zu einem späteren Zeitpunkt auf Fernwärme umzustellen. In diesem Fall könnte die Restwärme der nahegelegenen Müllverbrennungsanlage Isvag genutzt werden, um den erheblichen Wärmebedarf im großen Rathaus zu decken. Zunächst muss eine Machbarkeitsstudie zeigen, ob es von Vorteil ist, ein komplettes Wärmenetz in den kleinen Straßen des Antwerpener Stadtzentrums zu bauen.